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AMI Legenden

Die Gruppe AMI hat seit 1993 schon viel erlebt, was so nicht zu erwarten war.
Aber AMI heißt halt auch ALLE MÜSSEN IMPROVISIEREN

Zum Beispiel war da 1994 die Romwallfahrt der Kölner Messdiener. Die Gruppe muss sich spontan vierteilen, um doch noch die vier dezentralen Gottesdienste musikalisch zu versorgen. 1x Orgel, 1x Gitarre + Gesang, 1x Gitarre + Streichquartett, 1x Piano + Gesang.

Vier Jahre später bei der gleichen Wallfahrt. Die Instrumente samt des ganzen Beschallungsmaterials wurde durch die Fenster in den hintersten Wagen des Sonderzuges gewuchtet. „In Rom kommen dann Menschen zum Ausladen!“… Mag sein, dass sie da waren. Aber der letzte Wagen des Zuges passte um 100 m nicht in den Bahnhof. Und bevor sich irgendwer um die Musiker im letzten Wagen kümmerte, waren alle schon nach vorne durch den Zug ausgestiegen und der Zug wurde auf ein Abstellgleis gebracht. 4 Stunden sollte die Messe im Petersdom beginnen.

Weltjugendtag 2000 in Rom: Bei den diözesanen Tagen in Pisa wachen die Musiker in den ihren Schlafsälen zerstochen auf. Die erste Aktion ist die Suche nach Moskitonetzen. Die zweite Aktion die Suche nach Sonnenschutz für Musiker und Technik auf der Bühne. Man ist ja in Italien, da regnet es schon nicht. Bei der Abschlussparty am Meer verrosten die Saiten der Gitarre beim spielen.

Überhaupt: Rom – die erstaunlichste Stadt des Universums. 1994, 1998, 2003, 2007, 2008, 2015 spielt AMI in diversen Kirchen (u.a. Petersdom, Lateranbasilika, St. Maria Maggiore). Und überall ist die Frage, was ist erlaubt und was ist möglich. So stellt sich im Petersdom heraus, dass eine Gitarre nicht nutzbar ist, weil ein einzelner Ton über die dortige Anlage einen „poioioioioioioion“ Klang erzeugt. Im August 2015 steht die Gruppe kurz vor dem Sonnenstich, weil Aufbau und Soundcheck auf dem Petersplatz erst ab 12.00 Uhr stattfinden können. Bei 50° brennen die schwarzen Tasten unter den Fingern, von den Metallteilen am Schlagzeug ganz zu Schweigen.

Dagegen war die kälteste Aktion der Ökumenische Jugendkreuzweg 2013 auf der deutsch-deutschen Grenze bei Fulda. Am Anfang und Ende des 2 km langen Wegs auf dem ehemaligen Todesstreifen eine von einem Generator versorgte Beschallungsanlage in einem 5to LKW und einem Zelt, dazwischen nur ein Elektro-Golf-Mobil mit USV getriebener Mobilbeschallung, der jeweils vor den 400 Teilnehmern her zur nächsten Station fährt. Leichter Regen bei 4°, dann kommt die Dunkelheit. Abbau bei -4°. Die Hände wollen an den Alustangen festfrieren.

Die Aktion war technisch nur noch vom 2012er „Hase und Igel“-Kreuzweg in Trier für 800 Teilnehmer zu toppen: Ein XXL Anhänger bestückt mit komplettem Bandequipment (festgeschraubt am Boden), gezogen vom Bandbus rollt durch die Fußgängerzone zur nächsten Station – Anlagenaufbau in 2’30“ – Station spielen – Abbau in 0’50“ – weiter.

Was mag noch alles kommen? Wir freuen uns drauf.

 

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